Mikro-Bohrturbine soll Problem der Geothermie lösen

Etwa neun Prozent der im Jahr 2020 regenerativ erzeugten Wärme stammte aus oberflächlicher Geothermie. Dieser Anteil könnte in Zukunft steigen, wenn die tiefe Geothermie ausgebaut wird. Dies könnte auch die Energiewende beschleunigen. Eine Mikro-Bohrturbine soll nun ein Problem lösen, mit welcher sich die Geothermie schon sehr lange auseinandersetzen muss. In seinem Artikel im *Frauenhofer-Magazin in der Ausgabe 1/22 stellt Mehmet Toprak die innovative Idee vor.

Ein entscheidender Vorteil der Geothermie ist ihre Grundlastfähigkeit. Sie ist unabhängig von Jahreszeiten, Sonnenstand und Witterung. Die Anlagen sind klein, das Wesentliche findet unter der Erde statt. So lassen sich die Anlagen in einem Stadtviertel gut integrieren. Doch ein hohes Risiko besteht in einer falschen Bohrung. Eine solche Fehlbohrung kann teuer sein, die Technologie kostet viel Geld.

Die Frauenhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG in Bochum hat eine Mikro-Bohrturbine entwickelt. Diese hat einen Durchmesser von gerade einmal 3,6 Zentimeter und eine Länge von 10 Zentimetern. Mithilfe der Turbine ist es möglich, das Bohrungsumfeld nach bis zu 200 Grad heißen Thermalwässern zu erschließen, welche oftmals mehrere tausend Meter tief liegen.