Legobausteine auf der Baustelle? – die Poly-Blocks von Polycare

Beton als Baustoff ist alles andere als nachhaltig. Bei seiner Herstellung wird viel CO2 freigesetzt. Ein Umstand, der es dem Gebäudesektor schwer oder gar unmöglich macht, die Klimaziele einzuhalten. Im Thüringer Wald in Gehlberg entwickeln Produktdesigner und Ingenieure eine Alternative für den Bau. In ihrem Artikel in der Immobilienzeitung vom 2. Februar 2023 stellt Kristina Pezzei das junge Unternehmen Polycare vor. Dieses hat es sich zur Aufgabe gemacht, an einer Alternative für Beton zu arbeiten, die nicht nur klimafreundlicher ist, sondern auch möglichst einfach zu handhaben. Das Ergebnis sind sog. Poly-Blocks, welche ein wenig an Legosteine erinnern. Die Steine sind in mehreren Ausführungen verfügbar und lassen sich tatsächlich ähnlich einem Lego-Setzkasten zusammenbauen. Anschließend müssen sie nur noch verschraubt werden. Damit ist die Handhabung sogar für Laien zu verstehen. Für den Fall, dass ein Gebäude nicht mehr benötigt wird, können die Steine wieder auseinandergebaut werden. Ihre Bestandteile sind nach der Zerlegung wiederverwendbar. Die Steine bestehen aus einer Hülle und einer Füllung. Bei der Hülle kommt statt Zement Polyesterharz zur Anwendung. Die Füllung besteht aus Abbruchsteinen. Während das Unternehmen sowohl in Amerika als auch in Afrika bereits Erfolge verzeichnen konnte, dauert es in Deutschland ein wenig länger. Dies liege vor allem daran, dass das Unternehmen durch lange dauernde Zulassungsverfahren gehemmt werde. Die Kosten eines mit Poly-Blocks gebauten Projekts sind durchaus attraktiv. Es müsse mit etwa 2.000 Euro/ qm gerechnet werden. Zum Einsatz kamen die Poly-Blocks hier in Deutschland nach der Flutkatastrophe im Ahrthal. Hier wurde nach Erhalt einer Sondergenehmigung ein Gemeinschaftshaus mit einer Größe von 140 qm errichtet.