Am 30. September dieses Jahres eröffneten die Filmtheaterbetriebe Lochmann (Traumpalast) ein Super-Imax-Kino in der Stadt Leonberg in der Nähe von Stuttgart. Das Besondere daran: Das Kino bietet mit 44 x 23 Metern weltweit die größte Leinwand. Doch wie geht es der Kinobranche insgesamt? Mit dieser Frage beschäftigt sich Dagmar Lange in ihrem Artikel in der *Immobilien Zeitung vom 7. Oktober 2021.
Die deutsche Kinobranche zählt 1.728 Spielstätte mit insgesamt 4.926 Kinosälen. In einem Umkreis von etwa 20 Kilometern findet sich im Durchschnitt ein Kino. Der Zugang zum, von den Zuschauern geliebten, Kulturgut Film wird damit flächendeckend gewährleistet. Im Vergleich zu anderen Kulturangeboten ist das Kino preiswert und niederschwellig. Die Branche bietet etwa 25.000 Arbeitsplätze. Vor Corona verkauften sich nach Angaben des Kinoverbands HDF 120 Mio. Kinotickets jährlich.
Doch hinter der beliebten Freizeitbeschäftigung steckt ein nicht zu unterschätzendes Geschäft. Das Kino gilt als wahrer Technologietreiber. Gleichermaßen wird es selbst von neuen Technologien geprägt. Auch das stetig wachsende Streaming-Angebot stellt eine große Konkurrenz für die Betreiber dar. Dazu kam dann im letzten Jahr auch noch die Pandemie.
Aufgrund der Lockdowns in der Corona-Pandemie war es im Kino lange Zeit still. Kinobetreiber waren von den Einschränkungen massiv betroffen. Die Folgen beeinträchtigen sie bis heute. Nach Angaben der Filmförderungsanstalt (FFA) blieb der Kinobestand im ersten Halbjahr dieses Jahres weitgehend konstant. So sind die bestehenden Kinounternehmen um 0,3 Prozent und die Sitzplätze um 1,7 Prozent zurückgegangen. Peter Dinges, Vorstand der FFA, ist der Meinung, die Hilfsprogramme und Maßnahmen des Bundes, der Länder und der FFA hätten ihre Wirkung gezeigt.
Arne Schmidt, Kommunikations- und Strategieberater, teilt diese Ansicht nicht. Die Corona-Pandemie sei an die Substanz der Betreiber gegangen. Im Grundsatz ergehe es der Branche derzeit nicht gut.
Viele Kinobetreiber nutzten die Pandemie-Situation für eine Modernisierung. Schon längst zählt nicht mehr nur das Filmangebot, sondern auch die Aufenthaltsqualität. Wer mit Doppel-Sofas oder individuell einstellbaren Liegesitzen wirbt, hat meist höhere Zukunftschancen. Auch Merchandising-Angebote und Restaurants stehen hoch im Kurs. Diese laden nicht nur zum Verweilen ein, auch die Kinokasse profitiert davon.
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