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Ladungsdiebstähle: Jährlicher Schaden von 1,5 Mrd. Euro

Nach einer im April veröffentlichten Statistik der internationalen Organisation für den Schutz
von Transportgütern (Tapa) wurden im Jahre 2020 in Deutschland 1.727 Frachtdiebstähle
verzeichnet. Aufgrund der Pandemie war diese Zahl um 40 Prozent geringer als im Jahre
2019. Christian Zahel (LKA Niedersachsen) schätzte die jährlich durch Ladungsdiebstahl
verursachten Schäden in einem 2019 gegebenen Interview gegenüber dem Weserkurier auf
circa 1,5 Milliarden Euro. Reinhard Rupprecht beschäftigt sich in seinem Artikel in der
*Fachzeitschrift „Protector“ in der Ausgabe 7-9/2021 mit den Maßnahmen zum
Diebstahlschutz.

Fest steht: Die Diebstähle werden meist durch Banden begangen, welche arbeitsteilig
vorgehen. Nachdem die Abwesenheit der Polizei festgestellt wurde, fährt man mit dem
Transportfahrzeug an. Die LKW-Planen werden aufgeschlitzt, findet sich verwertbares
Frachtgut, so wird meist die LKW-Hintertür aufgebrochen. Die meisten dieser Diebstähle
finden auf unbewachten, nicht klassifizierten Parkplätzen statt.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert bereits seit
2008 den Ausbau gesicherter LKW-Stellplätze mit über 1,2 Milliarden Euro. Zudem hat
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer Anfang 2020 den sogenannten 5-Punkte-Plan
vorgelegt. Dieser sieht neben der Schaffung neuer Parkmöglichkeiten für LKWs auf
Bundesrastanlagen und dem verstärkten Einsatz von telematischen Parkverfahren auch den
Gebrauch von Parkleitsystemen, eine Optimierung der Nutzbarkeit des bereits vorhandenen
Parkraums sowie die Ermittlung neuer Parkraummodelle in der Nähe von Autobahnen vor.

Die auf gesicherten Parkplätzen erhobenen Parkplatzgebühren werden zudem unter
bestimmten Voraussetzungen vom Bundesamt für den Güterverkehr (BAG) bezuschusst.
Dafür müssen die jeweiligen Parkplätze videoüberwacht, gleichmäßig ausgeleuchtet,
zufahrtskontrolliert und eingefriedet sein.

Auch GPS-Sensoren werden für den Diebstahlschutz immer wichtiger. Sie können versteckt
an Trucks oder fahrbaren Landwirtschafts- oder Baumaschinen angebracht werden und
übermitteln unbemerkt die Position des gestohlenen Fahrzeugs an die zuständige Leitstelle.

Auch der Schutz von Logistikzentren, in denen die Be- und Entladung der LKWs stattfindet,
hat große Priorität. Zum Einsatz kommt häufig ein Bündel verschiedener technischer und
organisatorischer Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehören beispielsweise eine
Einbruchmeldeanlage für Warenlager, Brandschutzsysteme, die ausreichende Beleuchtung
des Geländes, Zufahrts- und Zutrittskontrollen, Ausfahrts- und Ausgangskontrollen, die
Dokumentation des Lieferverkehrs sowie eine Videoüberwachung mit Infrarotkamera und
hoher Auflösung.

*Markennennung/ unbezahlte Werbung

roter LKW bei Sonnenuntergang auf Parkpatz | INLOCON AG

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